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  • Israels Agenten-Affäre; Mossad im Feindesland

    Im Fall “Häftling X” werden mehr Details bekannt, als Israel lieb sein kann. Er gibt Einblicke, wie der Auslandsgeheimdienst Mossad gezielt Agenten mit Doppelstaatsbürgerschaft einsetzt, um in arabischen Ländern zu spionieren – und Tarnfirmen für Operationen zu nutzen.

    Tel Aviv – Die Affäre um den “Häftling X” sorgt in Israel für Aufregung. Dabei geht es nun nicht mehr allein darum, ob der israelisch-australische Doppelstaatsbürger und Mossad-Agent Ben Zygier heimlich in einem Hochsicherheitsgefängnis festgehalten wurde, bis er mutmaßlich Selbstmord beging.

    Der Vorfall bringt weitere Details ans Tageslicht, die Israel lieber verborgen wüsste: Er gibt Einblicke in die Operationsweise des israelischen Auslandsgeheimdiensts im Feindesland.

    Viele arabische Länder und Iran stehen mit Israel offiziell auf Kriegsfuß, sie lassen israelische Staatsbürger nicht einreisen. Doch gerade diese Länder sind es, die natürlich besonders im Visier des Mossad stehen. Wie also dort vorgehen? Der Fall “Häftling X” liefert auf diese Frage einige Antworten.

    Agenten reisen mit zweiter Staatsbürgerschaft

    Offenbar sind für den Mossad als Agenten vor allem israelische Doppelstaatsbürger interessant – besonders Australier. “In Australien kann man einmal im Jahr seinen Namen ändern”, erklärte der australische Journalist Jason Koutsoukis SPIEGEL ONLINE. Koutsoukis enthüllte, dass Ben Zygier für den Mossad arbeitete. “Zygier hatte bereits rund viermal in Australien seinen Namen geändert”, sagte Koutsoukis. Der Australier soll ab 2000 für den Mossad gearbeitet haben.

    Die israelischen Agenten agieren dann im Ausland offenbar unter ihrer zweiten Staatsbürgerschaft wie wohl bei der mutmaßlichen Mossad-Operation in Dubai im Januar 2010. Damals wurde in einem Hotel Mahmud al-Mabhuh erst betäubt und dann mit einem Kissen erstickt. Der Palästinenser galt als Waffeneinkäufer der radikalislamistischen Hamas. Bis zu 29 Verdächtige listeten die Behörden von Dubai – sie haben britische, irische, französische, australische Reisepässe. Ein Verdächtiger reiste mit deutschem Pass.

    Israels Auslandsgeheimdienst nutzt offenbar Tarnfirmen

    Noch brisanter sind die Erkenntnisse, dass der Mossad möglicherweise komplette Firmen im Ausland aufbaut und als Tarnunternehmen nutzt, um seine Agenten ins Feindesland zu schleusen.

    So haben Ben Zygier und mindestens ein weiterer Australier nach Erkenntnissen von Jason Koutsoukis für eine Firma gearbeitet, die in Europa ihren Sitz hatte und Elektrotechnik unter anderem an Iran verkaufte.

    Dies wirft die Frage auf, ob Zygier möglicherweise bei der “Operation Olympische Spiele” mitarbeitete – einem Cyberwaffen-Programm, das nach Berichten der “New York Times” Israel und die USA ab 2006 gemeinsam entwickelten, um das iranische Nuklearprogramm zu schädigen.

    Das bekannteste Instrument der “Operation Olympische Spiele” ist der Computerwurm Stuxnet, der ab etwa Juni 2009 zum Einsatz kam und vor allem Computer in Iran schädigte. IT-Experten vermuten, dass Stuxnet gezielt die Zentrifugen in Irans Atomanlage Natans ausschalten sollte. Auch das Schadprogramm Flame, das hauptsächlich Computer in Iran und im Libanon befiel, soll Teil der “Operation Olympische Spiele” sein.

    Wie es gelang, Stuxnet in die Atomanlage zu schmuggeln, ist unklar. Möglicherweise sind die europäischen Mossad-Lieferanten für Elektrotechnik ein Teil der Antwort.

    In Zygiers Zeit fallen heikle Mossad-Missionen

    In Zygiers Zeit beim Mossad fallen einige der wohl heikelsten Missionen, die dem israelischen Auslandsgeheimdienst zugeschrieben werden. Unter Meïr Dagan, der den Mossad ab 2002 bis Ende 2010 leitete, wurden die Operationen im Ausland massiv ausgeweitet, sie wurden riskanter und aggressiver. Zu den Aktionen, bei denen der Mossad als Drahtzieher in Frage kommt, gehören etwa auch die Ermordung des Hisbollah-Mitglieds Imad Mughnija 2008 in Damaskus und die Ermordung iranischer Atomwissenschaftler in Teheran.

    14. Februar 2013, 18:47 Uhr

    Von Raniah Salloum

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